Interessengemeinschaft Düren City e.V.

Wir gehen mit .....voran

Bundesweite Aktion zur Wiedereröffnung der Läden und für faire Entschädigungen geht weiter.

Vor drei Wochen haben sich in Düren Einzelhändler mit gelben und schwarzen Plakaten an der bundesweiten Aktion „Wir machen auf...merk-sanı“ beteiligt. Sie wollten Politiker wachrütteln und auf die existenzbedrohenden Folgen der Corona-bedingten Schließung ihrer Geschäfte und die mangelhafte staatliche Unterstützung „aufmerksam“ machen. Eine Aktion, die bundesweit hohe Welle geschlagen hat", berichtet der lG-City-Vorsitzende Ulf Minartz. Nur offenbar nicht dort, wo sie ankommen sollte. Aussagen, wíe die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in dieser Woche, dass zuerst Kitas und Schulen an der Reihe wären. sollte der Lockdown angesichts rückläufıger Infektionen nach dem 14. Februar gelockert werden, lassen nicht nur bei Minartz einmal mehr die Alarmglocken schrillen. Deshalb beteiligt sich die IG City nun auch an der zweiten Runde der bundesweiten Aktion, diesmal mit der Botschaft „Wir gehen mit...voran“ auf rosafarbenem Grund, und hoffentlich nicht mit unter. Mehr als 200 Plakate wollen Minartz und seine Kollegen bis Montag gut sichtbar in den Geschäften aufhängen. An den Forderungen hat sich nichts geändert: Ohne faire, schnelle und unkomplizierte Entschädigungen füi' die Firmen, die schließen mussten, gehen viele Lichter im Einzelhandel aus. Das bestätigt eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland, nach der knapp 60 Prozent der Unternehmen in den Innenstädten ohne weitere staatliche Hilfen vor dem Aus stehen. Und das habe Folgen nicht nur für die Unternehmer, sondern auch für deren Mitarbeiter. Auch in Düren seien hunderte Arbeitsplätze akut gefährdet, betont Minartz.

Die Existenz von Müttern und Vätern, die heute noch bei der Bekämpfung des Virus voran gingen, sich im Homeschooling um die Kinder kümmerten und Eltern zu Hause pflegten. Und nicht nur das, wie die IG City auf zehn Großflächenplakaten im Rahmen der Aktion deutlich machen wird. Hat die drohende Insolvenzwelle Düren erst einmal getroffen, seien auch lieb gewonnene Veranstaltungen wie das Stadtfest, das Mitternachtsshopping-Event „Düren leuchtet“, das Frühlingsfest mit Modenschau akut gefährdet. erklärt Minartz, schließlich wiirden sie von den Händlern nicht nur organisiert, sondern auch finanziert.

Deshalb wollen die Händler und ihre Mitarbeiter mit ihrer neuerlichen Aktion noch einmal voran-gehen: Sie fordern eine zeitnahe Wiedereröffnung der Läden, die Sicherung der Arbeitsplätze und zeigen sich solidarisch mit Friseuren, Künstlern. Gastronomen und Veranstaltern, die ebenfalls seit Monaten keine Einnahmen mehr haben und vom Untergang bedroht sind.

Enttäuscht von der mangelhaften Unterstützung der hiesigen Bundestagsabgeordneten hat Ulf Minartz in dieser Woche selber den Kontakt zum Bundeswirtschaftsministerium gesucht. In einem einstündigen Gespräch mit Dr. Philipp Birkenmaier, Leiter der direkt Minister Altmaier unterstellten Stabsstelle Mittelstandsstrategie. hat der lG-City-Vorsitzende seinem Unmut über die schleppende staatliche Unterstützung für den Einzelhandel Luft gemacht. Nicht nur, dass das sogenannte Überbrückungsgeld Ill überhaupt noch nicht beantragt werden könne, es sei auch viel zu kompliziert aufgebaut. „Ein Unternehmen. das mit Ware handelt, die bezahlt werden muss, seine Angestellten über Wasser halten soll und gleichzeitig noch Fixkosten wie Miete und Strom bezahlen muss. Kann nicht überleben, wenn es nicht verkaufen darf“, machte Minartz deutlich. Statt die Erstattung der Fixkosten stufenweise an den Umsatzeinbruch zu koppeln, sei es doch viel einfacher auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres zurückzugreifen. Die läge vor und verursache auch keine zusätzlichen Steuerberatungskosten.